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Aufzucht 2010, Teil 3

12. Juli 2010

Heute früh sind vier weitere Füchse geschlüpft, am frühen Nachmittag auch noch einer. Es hängt nun nur noch eine Aglais-urticae-Puppe im Kasten. Einer der am Morgen geschlüpften Falter muss sich irgendwo ganz versteckt verpuppt haben. Ich hatte die Puppe im Kasten jedenfalls nie gesehen.

Morgen wird im Kasten der letzte Kleine Fuchs schlüpfen. Ich denke, die Aufzucht war recht erfolgreich: Von 15 Puppen waren nur vier parasitiert, wohingegen aus den rund ums Haus hängenden Puppen nicht ein einziger Falter geschlüpft ist. Sie waren alle von Schlupfwespen parasitiert.

Ein heute geschlüpfter Falter war nicht ganz makellos, denn von seinen sechs Beinen waren vier total verkrüppelt und bewegungsunfähig. Auch die Fühler wirkten etwas knautschig. Aber der Saugrüssel funktionierte, und seine Flügel entfalteten sich ebenfalls einwandfrei. Wie alle anderen flatterte er irgendwann munter von dannen. Interessant ist, dass es gerade dieser Falter bei der Verpuppung nicht geschafft hatte, die Raupenhaut komplett abzustreifen. Normalerweise bewegen sich die frischen Puppen nämlich so lange, bis die abgestreifte Raupenhaut zu Boden fällt. Dies schaffen sie i.d.R. in den 1-2 Minuten nach der Verpuppung, d.h. lange bevor die Puppe ausgehärtet ist.


14. Juli 2010

Schön langsam sind die ersten beiden Saturnia-Raupen verpuppungsbereit. Im Moment fressen sie besonders viel, was ein Zeichen für die bevorstehende Verpuppung ist. Ich sitze gerne daneben und höre den Knabbergeräuschen zu ...

Auch die Eichenspinner-Raupe (Lasiocampa quercus) ist noch am Fressen. Mittlerweile ist sie so lang wie mein Mittelfinger.

In einer dunklen Ecke des Kastens hing immer noch eine Aglais-urticae-Puppe. Da sie schon seit zwei Tagen schwarz ist und sich nichts tat, schaute ich heute mit einer Taschenlampe nach. Das Tier war parasitiert; der Parasit durch ein seitliches Loch geschlüpft. Parasitiertes Tier Nr. 5. Eine der großen Schlupfwespen war es sicher nicht, denn diese schlüpfen am Kopfende und hinterlassen dort ein kreisrundes Loch. Vielleicht Erzwespen? Diese Viecher sind so klein, dass sie die Gaze mühelos passieren. Gestern und heute fielen mir jedenfalls etliche winzige Erzwespen im Kasten auf.

Den vorgestern geschlüpften zweibeinigen Kleinen Fuchs sah ich heute nochmals: Er labte sich an Majoran und Wasserdost im Garten. Er sitzt zwar etwas unbeholfen da, aber sonst scheint er nicht beeinträchtigt zu sein.


15. Juli 2010

Die Eichenspinner-Raupe (Lasiocampa quercus) scheint nun reif für die Verpuppung zu sein. Sie hat sich von ihren Futterpflanzen entfernt und wandert im Kasten herum. Es ist gut möglich, dass die Puppe - genauso wie beim Königskerzen-Mönch - länger als ein Jahr ruht, ehe der Falter schlüpft. Man nennt dies "Überliegen".

Die fünf Saturnia-Raupen sind riesig und fett geworden, aber noch will sich keine der Raupen auf ihre Verpuppung vorbereiten, sie fressen jetzt aber wie die Weltmeister, was ein sicheres Zeichen dafür ist, dass sie sich bald verpuppen werden. Als letzte Raupe wird sich vermutlich jene zurückziehen, die ich Anfang Juli an einer Weide im Garten gefunden hatte.


16. Juli 2010

Die Eichenspinner-Raupe (Lasiocampa quercus) hat sich zwecks Kokonbau bzw. Verpuppung zurückgezogen. Heute fand ich sie nicht, wollte auch nicht danach wühlen, sondern ihr erst mal die Ruhe gönnen, die sie in der nächsten Woche braucht. Lasiocampa quercus baut einen festen ovalen Kokon, den man leicht erkennt.


18. Juli 2010

Nun habe ich den Eichenspinner-Kokon gefunden und zu den anderen Puppen bzw. Kokons gelegt.



Kokon des Eichenspinners (Lasiocampa quercus) - ca. 2,5 cm lang


19. Juli 2010

Eine meiner drei Eulen-Puppen muss parasitiert gewesen sein, denn heute ist eine Raupenfliege (Tachinidae) geschlüpft.



Frisch geschlüpfe Raupenfliege


20. Juli 2010

Die Saturnia-Raupen sind nun verpuppungsreif:



Raupen des Kleinen Nachtpfauenauges, jeweils knapp 7 cm lang

Die erste Raupe hat morgens das Fressen eingestellt,  ist seit dem Nachmittag auf Wanderschaft und wird sich wahrscheinlich morgen oder übermorgen in einem der Pflanztöpfe zwischen den Kräutern einspinnen.


21. Juli 2010

Die erste Saturnia-Raupe ist schon im lockeren Kokon in der Ecke eines Pflanztopfs verschwunden, aber noch lange nicht verpuppt. Die zweite Raupe begann nachmittags mit dem Spinnen. Zunächst spann sie Fäden zwischen einzelnen Blättern, welche sie zusammenzog, um eine geschützte Höhle zu schaffen. Dies war der erste Versuch (3 Bilder):



Bei ihrer Arbeit wurde sie durch eine andere Raupe gestört, so dass sie kurz danach wenige Zentimeter weiter unten erneut mit dem Kokonbau begann. Dieses Mal hat sie die Gaze, die das Glas mit den Weidenzweigen abdeckt, in ihre Spinnerei einbezogen.

Eine weitere Eulenraupe war ebenfalls von einer Raupenfliege parasitiert. Die Fliege ist heute geschlüpft.  Welche der Eulen-Raupen übrig geblieben ist, weiß ich nicht. Die Viecher hatten sich zur Verpuppung irgendwo in den Pflanztöpfen eingegraben.

Im Puppenkasten ruhen derzeit zwei Königskerzen-Mönche (Shargacucullia verbasci, eine Puppe ruht bereits das zweite Jahr) , eine winzige Cnephasia-Puppe (Wickler), der Braune Bär (Arctia caja), der Malvenblattspanner (Larentia clavaria) und der Eichenspinner (Lasiocampa quercus). Von diesen werden heuer noch der Malven-Blattspanner, der Wickler und vermutlich auch noch der Braune Bär schlüpfen.


22. Juli 2010

Der Kasten hat heute Zuwachs bekommen. Beim Sammeln von Dianthus-barbatus-Samen fiel eine Eulenraupe aus einem Fruchtstand. Als Futterpflanze biete ich dem Tier neben der Bart-Nelke auch Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris) an. Letzteres verschmäht sie bisher allerdings. Es könnte sich um die Weißgefleckte Nelkeneule  (Hadena albimaculata) handeln. Gewissheit habe ich aber erst beim Falterschlupf.



Der Neuankömmling im Aufzugskasten

Meine Saturnias ziehen sich nach und nach zurück, um ihre Kokons zu bauen. Jetzt sitzen nur noch zwei Raupen an den Pflanzen - interessanterweise sind es gerade die beiden größten Viecher, von denen ich dachte, sie würden sich als erste verpuppen. Ein Kokon ist bereits fertig, ein zweiter fast. Dieses Mal besitzen die Ausgänge bilderbuchmäßige Reusen, so dass man beim Falterschlupf sicher nicht nachhelfen muss.

Nun warte ich täglich auf den Schlupf des Braunen Bärs (Arctia caja).


24. Juli 2010

Seit gestern ist es kalt und regnerisch. Die beiden verbliebenen Saturnias kleben an ihren Weidenzweigen und machen gar nichts. Eine junge Gammaeulenraupe (Autographa gamma) hingegen, die im Kasten geschlüpft sein muss, lässt sich von der Kälte überhaupt nicht beeindrucken. Sie frisst nahezu an allem, was in den verschiedenen Pflanztöpfen wächst. Besonders gern mag sie Wegerich und Klee.



Junge Raupe der Gammaeule (Autographa gamma) an Spitzwegerich


-->  Fortsetzung




 
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen. (Johann Wolfgang von Goethe)